Rund drei Stunden vor dem Spiel des FC Schalke 04 II und Rot-Weiss Essen, das RWE mit 2:1 für sich entscheiden konnte, hatte die Polizei alle Hände voll zu tun. RevierSport berichtete am Samstagmittag zuerst. Am Samstagabend meldete sich die Polizei Gelsenkirchen noch einmal offiziell zu Wort.
In dem Polizeibericht heißt es, dass die Polizei bereits in der Vorspielphase eine gewalttätige Drittortauseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fangruppierungen im Bereich des Bahnhofs Buer-Süd verhinderte.
Die Polizei berichtet, dass sich gegen 11.15 Uhr eine größere Anzahl von Personen aus dem Fanlager des FC Schalke 04 auf der Horster Straße in der Nähe des Bahnhofs formierte. Um 11.22 Uhr erreichte eine größere Anzahl von Personen, die dem Fanlanger des Vereins Rot-Weiss Essen zuzurechnen sind, mit einer Regionalbahn den Bahnhof. Durch frühzeitiges und konsequentes Einschreiten der Polizei konnten die aggressiv und überwiegend vermummt auftretenden Personengruppen getrennt voneinander im Bereich der Horster Straße angehalten und temporär festhalten werden.
Polizeibeamte stellten die Personalien von 134 Anhängern des Vereins Rot-Weiss Essen, zehn Anhängern des Vereins Borussia Dortmund und 112 Personen aus dem Fanlager des FC Schalke 04 fest. Die einschreitenden Polizeibeamten stellten Passivbewaffnung in Form von zahlreichen Mundschutzen, Quarzsandhandschuhen und diversem Vermummungsmaterial sicher.
Polizist wurde verletzt
Im Rahmen der Einsatzmaßnahmen verletzte sich ein Polizeibeamter leicht. Er konnte nach ambulanter Behandlung seinen Dienst nicht fortsetzen.
Gerade in Anbetracht dessen, dass wir aktuell einen Krieg mitten in Europa haben, stößt mich schon die Idee, dass sich Menschen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen anlässlich eines Fußballspiels verabreden, besonders ab.
Leitender Polizeidirektor Peter Both
"Ich habe schon grundsätzlich kein Verständnis für Prügeleien unter dem Deckmantel vermeintlicher Fußball-Fankultur. Aber gerade in Anbetracht dessen, dass wir aktuell einen Krieg mitten in Europa haben, stößt mich schon die Idee, dass sich Menschen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen anlässlich eines Fußballspiels verabreden, besonders ab", sagte der Polizeiführer, Leitender Polizeidirektor Peter Both. "Ein solches Verhalten, mitten in Gelsenkirchen an einem Samstagmorgen und dann auch noch in diesen Zeiten zeigt für mich, dass mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Wertesystems dieser Menschen ganz gehörig etwas nicht stimmt!"
Straße mehrere Stunden gesperrt
Für die Dauer der polizeilichen Maßnahmen war die Horster Straße in Gelsenkirchen zwischen der Adlerstraße und dem Kärntener Ring für mehrere Stunden gesperrt. Es kam in diesem Bereich zu Verkehrsstörungen. Der Verkehr wurde durch Polizeibeamte abgeleitet. Die Spiel- und die Nachspielphase verliefen weitgehend störungsfrei. Insgesamt leitete die Polizei zwei Strafverfahren ein. Darüber hinaus erteilten Polizeibeamte 257 Platzverweise, drei Personen wurden in Gewahrsam genommen.